Gleichstrommotoren reparieren, prüfen und warten

posted am: 23 Oktober 2023

Im Rahmen der Instandsetzung und Wartung von Antriebstechnik lassen sich auch Gleichstrommotoren reparieren. Ausfälle haben bei ihnen elektrische und mechanische Ursachen. Mit einer vorausschauenden Wartung lassen sich diese im Vorfeld erkennen, sodass es gar nicht erst zum Ausfall kommt.

Wann muss die Fachwerkstatt Gleichstrommotoren reparieren?

Wenn die Wicklungsisolation beschädigt oder die Lager verschlissen sind, ist eine Reparatur unausweichlich. Eine häufige elektrische Ausfallursache entsteht durch sogenannte Spannungstransienten. Sie entstehen beim Ein- und Ausschalten von Anschlusslasten, aber auch durch Blindleistungskompensatorgruppen und manchmal sogar durch weit entfernte Wetterverhältnisse. Bei Spannungstransienten in Energieverteilungssystemen (unerwünschten Spannungsspitzen) mit ihren variablen Amplituden und Frequenzen treten unter Umständen Materialschäden an der Motorwicklung und schlimmstenfalls sogar ein Isolationsdurchschlag auf. Wenn ein dreiphasiges Stromversorgungssysteme eine einphasige Last bedient, kann es auch zu einer Spannungsunsymmetrie in der Last- oder Impedanzverteilung kommen, die ebenfalls ab einem bestimmten Ausmaß die Motorwicklung beschädigt, weil zeitweise zu viel Strom fließt. Ein eher seltenes Phänomen ist eine Oberschwingung, welche eine Überhitzung der Isolierung bewirken kann. Sigmaströme (Summenströme) können durch Schutzleitersysteme zirkulieren und den Leistungsschalter auslösen, was zwar einen momentanen Stillstand, aber keinen Schaden verursacht. In einigen Fällen führen sie aber auch zur Überhitzung der Wicklungen. Eine der häufigsten Ursachen für einen elektrischen Motorschaden ist die betriebsbedingte Überlastung. Der Motor überhitzt, Schäden entstehen sowohl an Lagern als auch an der Motorwicklung und weiteren Komponenten. Zu den rein mechanischen Ursachen für einen Motorausfall gehören Ausrichtungsfehler an der Motorantriebswelle, ein Winkel- oder Parallelversatz der Wellen, der auch als gemischter Versatz auftreten kann, und eine Wellenunwucht. Letztere wird durch Schmutzansammlungen, Herstellungsabweichungen, fehlende Ausgleichsgewichte oder eine ungleichmäßige Masseverteilung in den Motorwicklungen verursacht. Die Wellenunwucht kann durch Lagerverschleiß zu einer Lockerung der Welle führen, die aber wiederum auch andere Ursachen haben kann. Lockere Teile müssen zunächst identifiziert werden. Die Lager des Motors verschleißen automatisch. Dieser Verschleiß tritt allerdings bei zu hoher Lastaufnahme, falscher Schmierung, einer falschen Ausrichtung der Welle, ihrem falschen Sitz oder bei unzureichender Abdichtung viel schneller auf.

Wie schnell lassen sich Gleichstrommotoren reparieren?

Der erste Schritt ist die Fehlerdiagnose, die in wenigen Stunden abgeschlossen ist. Die Reparatur selbst dauert je nach Größe des Motors und Umfang der Arbeiten zwei bis maximal fünf Tage. Die meisten Zeiten nehmen Neuwicklungen in Anspruch. Es lassen sich Ersatzmotoren für diese Zeit stellen. Unternehmen, die auf eine kontinuierlich laufende Antriebstechnik angewiesen sind, setzen auf die regelmäßige Motorwartung und -inspektion. Das gewährleistet für sehr lange Zeiträume den reibungslosen Betrieb. In welchem Rhythmus geeignete Wartungsintervalle anzusetzen sind, hängt vom Motor und dessen Belastung ab. Wenn Fachwerkstätten Gleichstrommotoren reparieren, demontieren sie diese auch vor Ort im Kundenbetrieb und stellen sie nach der Reparatur dort wieder auf.

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